Haarausfall zu haben ist in jeder Hinsicht eine schockierende Nachricht, da wir in einer Gesellschaft leben, in der das Aussehen so wichtig wie noch nie zuvor ist. Viele Leute sind aufgrund dessen sehr stark psychisch belastet. Oftmals verliert man das komplette Selbstwertgefühl. Daher sollte man sich unbedingt die Zeit nehmen, um sich ausgiebig mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Unsere Frisur spielt bei unserem Aussehen eine elementare Rolle. Die Eigentliche Funktion ist jedoch der Schutz vor Kälte und Hitze.
Von 150.000 Kopfhaaren sondert der Menschliche Körper täglich 70 – 100 ab, deren Wurzeln allerdings erhalten bleiben und nach einer Zeit wieder nachwachsen. Solang dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird, ist der natürliche Haarausfall nicht sichtbar. Der sogenannte Haarwachszyklus ist ein sich ständig wiederholender Prozess, der sich in 3 Phasen unterteilt (Wachstum, Ruhephase und Ausfall). Diese Periode dauert in der Regel 2-3 Jahre. Somit ist sichergestellt, dass der Körper einen optimalen Schutz vor Einflüssen der Umwelt hat. Jedes einzelne Haar agiert individuell. Dennoch gibt es Einflüssen der Hormone die Veränderungen in der Behaarung hervorrufen. Hierbei hervorzuheben sind die Haare am Geschlechtsbereich sowie die Barthaare eines Mannes, wobei letztere erst im Alter der Geschlechtsreife wachsen. Redet man von permanentem Haarausfall, dann wachsen die verlorenen Haare nicht nach. Hier unterscheidet man in leichten bis starken Haarverlust und an welchen Stellen dieser ist.
Der Haarausfall kann sich in verschiedenen Krankheiten und erblichen Anlagen äußern. Diese Separierungen können klassifiziert werden. Die am häufigsten auftretende Ursache ist der anlagebedingter Haarausfall, da vergleichbare Probleme bei nahen Verwandten bestehen. Auslöser hierfür ist die Veränderung des Hormonspiegels. Die Empfindlichkeit deutet sich allerdings auch in der Empfindlichkeit der Haarstammzellen aus.Rund die Hälfte aller Männer über 30 klagen über Haarausfall, wobei hier eine klare Grenze gesetzt werden muss, ab welchem Zeitpunkt man wirklich über einen Ausfall der Haare sprechen muss. Wenn man beispielsweise in der Dusche ein Paar, wenige Haare vorfindet, so ist das noch lange kein Haarausfall, denn erst ab über 100 verlorenen Haaren pro Tag über einen Zeitraum von mehreren Wochen kann man wirklich über ein Effluvium sprechen. Dabei kann es ganz unterschiedliche Ursachen geben, die zu dieser Krankheit führen.
In den meisten Fällen steht der Haarverlust mit den erblichen Anlagen im Zusammenhang, denn die Reaktion auf eine erhöhte Testosteron-Ausschüttung führt zur androgenetischen Alopezie - dem genetisch bedingten Verlust der Haare. Es kann nämlich sein, dass die Haare besonders stark auf das Hormon Dihydrotestosteron reagieren, was schließlich zum schnellen Ausfall der Haare führt. Dabei wächst das Haar im Folgenden auch nicht mehr so nach wie zuvor, sondern es wird mit jedem Mal dünner, was schließlich zum allseits bekannten, dünnen Haar führt. Schließlich bleibt zuletzt nur noch ein dünnes Haar übrig, welches mit der Wurzel eingeht und somit für eine kahle Stelle sorgt.
Dabei tritt dieser Haarausfall besonders auf den Schläfen auf, was zu den sogenannten Geheimratsecken führt. Dieser Haarverlust tritt bei nahezu jedem Mann irgendwann auf, doch es hängt ganz von der genetischen Veranlagung ab, wann es auftritt und wie stark die Auswirkungen sind.
Die androgenetische Alopecia kann auch bei Frauen auftreten, wobei es sich bei ihnen durch lichte Stellen im Scheitel widerspiegelt. Weiterhin führt diese Überreaktion auf das Testosteron auch dazu, dass sie über einen verstärkten Bartwuchs im Bereich der Oberlippe verfügen.
Diese Art des Haarausfalls kann ganz unterschiedliche Ursachen haben, denn es kann beispielsweise in einem ganz einfachen Nährstoffmangel begründet liegen. Wer eine übertriebene Crash-Diät durchführt oder gar an Bulimie erkrankt ist, der sollte sich nicht über den Verlust von Haaren wundern, denn die Nährstoffe sind wichtig, um dem Haar Kraft zu geben. Es gibt auch Vermutungen, dass ein Eisenmangel im Allgemeinen zur Lichtung des Haares führt, doch dies ist mit dem aktuellen Stand der Medizin noch nicht vollständig festgestellt werden.
Ein ganz besonderer Fall dieses Haarausfalls liegt bei der Chemotherapie vor, denn hier fallen die Haare bereits nach wenigen Tagen aus und es können auch Stellen wie die Augenbrauen oder andere, behaarte Körperstellen betroffen sein. Hier ist jedoch zu beachten, dass die Haare im Normalfall nach Abschluss der Therapie wieder nachwachsen, doch bei einer hohen Dosis der Strahlen kann es durchaus dazu kommen, dass die Haarwurzeln dauerhaft beschädigt wurden.
Wer häufig unter Stress leidet, der wird auf Dauer eine Schädigung der Gesundheit feststellen, die sich auch mit dem Verlust von Haaren bemerkbar macht. Oftmals fördert Stress dabei vor allem die Anlagen zum Verlust der Haare und sorgt dafür, dass eine Glatze viel früher als eigentlich nötig auftritt. In diesem Fall ist es nur hilfreich, auf den Körper zu hören und ihm auch mal Pausen zu verschaffen, denn ansonsten kann dieser Stress auch noch zu ganz anderen Krankheiten führen, die nicht nur das Äußerliche betreffen, sondern auch im Inneren zu Schäden führen.
Die prominentesten Beispiele sind die Geheimratsecken, Tonsur oder einfach nur die im Laufe der Jahre immer größer werdende Halbglatze. Gründe hierfür sind erhöhte männliche Hormone - auch Testosteron genannt. Leider greift dieser Überschuss an Hormonen die empfindlicheren Stellen in der Haarwurzel an. Die am meisten ausgeprägteste Form, lässt sogar schon jungen Männern im jegendlichen Alter die Haare ausfallen. Bei manchen wenigen hilft eine richtige Behandlung (nur für eine Bestimmte Zeit). Anderenfalls verschließen sich die Haarfollikel für immer.
Frauen haben einen ganz anderen Verlauf beim Haarausfall als Männer. Hier beginnt er meistens um die Wechseljahre. Die Haare werden allerdings großflächiger und komplett lichtern. Ziemlich schnell breitet es sich aus, sodass die Frisur nicht mehr zu erkennen ist.
In einigen wenigen Fällen ist der Verlauf wie bei Herren.
Androgenetischer Haarausfall ist die häufigste Form des Haarverlusts, rund 95% aller Männer mit Haarausfall leiden darunter. Er wird auch als erblich bedingter Haarausfall bezeichnet. Der Begriff leitet sich von den Androgenen ab, den männlichen Sexualhormonen, die bei diesem Haarverlust eine entscheidende Rolle spielen.
Alopecia Areata (kreisrunder Haarausfall) hat nichts mit Anlagevererbungen zu tun . Es ist eine eigenständige Krankheit, die mit dem körperlichen Immunsystem zusammenhängt. Die zur Folge hat, dass die eigenen Haare abgestoßen werden und sich kreisrunde Stelle mittem im Haarwuchs Bilden, die in etwa so groß sind wie ein 2 Euro Stück. Sonderbar ist, dass die kahlen Stellen am ganzen Körper entstehen können. Im schlimmsten Fall vergrößern sich die Stellen und weiten sich immer weiter aus.
Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, dass die Krankheit komplett zurück geht und der Haare wieder anfangen ganz normal zu wachsen.
Das bekannteste männliche Sexualhormon ist das Testosteron. Es wird hauptsächlich in den Hoden produziert und über den Blutkreislauf zu den verschiedenen Zellen transportiert. So erreicht es auch die Haarwurzeln. Hier wird es durch das Enzym 5-alpha-Reduktase in das Hormon 5-alpha-Dihydrotestosteron, kurz DHT, umgewandelt. In dieser neuen Form kann das Testosteron an die Haarwurzeln anbinden und seine Wirkung entfalten.
Leidet ein Mann unter Alopecia, sind die Haarwurzeln deutlich empfindlicher gegenüber dem Hormon DHT. Es wird leichter gebunden und kann stärker auf die Zellen einwirken. Dies führt zu einer stetigen Verkleinerung der Haarwurzel. In der Folge verkürzen sich auch die Wachstumsphasen des Haares, es wächst schneller und fällt früher aus. Jedes neue Haar ist kleiner und dünner als das vorherige, bis die Haarwurzel abstirbt und keine neuen Haare mehr produziert.
Der exakte Verlauf des Haarausfalls kann nicht vorherbestimmt werden. Weil der Haarverlust über die Gene weitergegeben wird, ähnelt der Haarausfall des Sohnes häufig in seinem Ablauf dem Vater. Bei rund 80 Prozent aller betroffenen Männer bilden sich zuerst an den Schläfen die Geheimratsecken, die sich langsam entlang des Oberkopfes ausweiten. Währenddessen entsteht ein kreisrunder Haarausfall am Hinterkopf. Durch den Rückgang des Haarwachstums öffnet sich dieser Kreis schließlich zur Stirn hin, zurück bleibt ein Haarkranz an den Seiten und am Hinterkopf.
In vielen Fällen beginnt androgenetischer Haarausfall ab dem 20. Lebensjahr, nach zehn bis fünfzehn Jahren ist nur noch der typische Haarkranz vorhanden. Beginnt der Haarverlust erst später, verläuft er häufig in einem langsameren Tempo. Mitunter verharrt er auch in einem Stadium, so dass der charakteristische Verlauf nicht abgeschlossen wird. Seltener entwickelt sich der erblich bedingte Haarausfall entlang des Scheitels, dieser Verlauf ist vor allem für betroffene Frauen typisch.
Androgenetischer Haarausfall ist bisher wenig erforscht. So sind zwar die Vorgänge im Körper bekannt, jedoch nicht die Gene, über die die Erkrankung vererbt wird. Behandlungsmöglichkeiten sind vorhanden, entfalten jedoch nicht bei jedem Betroffenen ihre volle Wirkung. Grundsätzlich können einmal abgestorbene Haarwurzeln nicht wieder neue Haare produzieren, mit der Behandlung sollte daher möglichst früh begonnen werden.
Eine beliebte Möglichkeit der Therapie ist die Einwirkung auf die Umwandlung des Hormons Testosteron in DHT durch Medikamente. Über die Gabe von Hormonen wie dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen lässt sich die Umwandlung verhindern. Andere Medikamente wirken direkt auf das Enzym 5-alpha-Reduktase, das gehemmt wird und die Umwandlung in DHT nicht vornehmen kann, obwohl ausreichend Testosteron zur Verfügung steht.
Zur Unterstützung dieser medikamentösen Therapie kann durch das Auftragen von Mitteln auf die Kopfhaut die Durchblutung angeregt und die Wirkung der Medikamente unterstützt werden. Bei Haarverlust im fortgeschrittenen Stadium ist auch eine Haartransplantation möglich, die verwendeten Haare reagieren ebenso wie die Haare am Haarkranz nicht auf das Hormon DHT.
Nicht nur die oben genannten Ursachen sind an ausfallendem Haar schuld. Eine sehr häufige Ursache ist die Chemotherapie bei Krebs Patienten.
Immer wieder kommt es vor, dass bei extremen Stresssituationen oder bei einer sehr schlechten seelischen Verfassung die Haare ausfallen, da hierdurch sehr viele Hormone auf einmal ausgeschüttet werden.
Das Thema Haarausfall beschäftigt die Menschheit seit jeher. Bis dato ist es nicht gelungen eine sichere Möglichkeit zu entwickeln, dieses Problem in den Griff zu bekommen.
Es existieren sehr viele Lösungsansätze die leider nicht die gewünschten Erfolge erzielen konnten.
Es bleibt also nichts anderes übrig als zu hoffen, dass es irgendwann klappen wird.
Im Falle von erblich bedingtem Haarausfall spielen die Hormone eine große Rolle. Also liegt die Frage nahe, ob und wie man die Hormone reduzieren kann. In der Tat gibt es einige Medikamente, die genau an dieser Stelle ansetzen können. Einige werden äußerlich angewendet, in Form von Cremen oder Oral als Medikament eingenommen.
Immer mehr Menschen versuchen auch bei gesundem Haarwuchs vorzusorgen und setzen auf den Inhaltsstoff „Minoxidil“ der scheinbar erlaubt den Haarwuchs zu steuern. Jedoch sollte man nicht mit einer hundert prozentigen Funktion rechnen.
Immer mehr Männer sind an Haartransplantationen interessiert. In diesem Verfahren werden Haare am Hinterkopf entnommen und an die kahlen Stellen verpflanzt. Die Beschaffenheit der Haare ist die selbe - so können die Haare in einem vertrauten Rhythmus weiterwachsen.
Es gibt 2 Verfahren um diesen Effekt zu erreichen. Diese unterscheiden sich lediglich in der Art und Weise wie die Haare entnommen werden.
Es können entweder Streifen oder Büschel aus dem Hinterkopf Bereich entfernt werden, diese werden dann nahezu rückstandslos eingepflanzt. Bei der anderen Methode werden die Haarbüschel unter dem Mikroskop zerteilt. Das ist weitaus umfangreicher, aber dafür noch sicherer. Zudem wird so das Risiko auf Narben minimiert.
Die Pharmaforschung wird es in absehbarer Zeit nicht schaffen können ein Mittel gegen Haarausfall zu entwickeln. Die meiste Hoffnung sollte man auf die Biotechnologie setzen, da aus dieser Branche die vielversprechensten Lösungsansätze kommen.